Im Jahr 2016 wird das Projekt tooyoo auf Betreiben von Ralph Rimet lanciert – der ehemalige Spitzensportler hat 15 Jahre Erfahrung im Start-up-Bereich. Zu diesem Zeitpunkt kommt auch Liip an Bord. Wir haben Ralph darum gebeten, uns zu erzählen, was ihn in seinem Leben als Multiunternehmer, oder sogenannter «Serial Entrepreneur», motiviert und was ihm bei Innovationsprojekten wichtig ist. Er spricht auch über tooyoo und die Entwicklungsaussichten der Plattform zur Verwaltung des letzten Willens.

Wer bist du, Ralph Rimet? Was spornt dich als Unternehmer an?

Vor drei Jahren bin ich zur Innovationsabteilung der Mobiliar gestossen, um neue Geschäftsmodelle im Vorsorgebereich zu entwickeln. In dieser Ideenschmiede betreue ich einerseits tooyoo, ein Venture-Unternehmen. Andererseits bin ich für das Scouting von Start-ups für den Lifetech-Bereich der Mobiliar zuständig.

So verrückt das auch klingen mag – es ist mein erster Corporate-Job. Als studierter Ökonom habe ich mich auf Innovationsmanagement spezialisiert. Das Start-up-Fieber hat mich schon sehr früh gepackt. Mein erstes Unternehmen habe ich während meines letzten Studienjahrs gegründet. Seither war ich an der Gründung mehrerer Start-ups beteiligt – mit unterschiedlichem Erfolg. (lacht)

Ich bin ein Challenger. Ich mag Schwierigkeiten. Je komplexer etwas ist, desto mehr interessiert es mich. Ich bin überzeugt davon, dass man die Welt von Grund auf verändern kann. Ich stelle den Status quo in Frage und verlasse mich häufig auf meinen Instinkt.
So habe ich viel über mich selbst gelernt. Das Unternehmertum ist in dieser Hinsicht eine hervorragende Lebensschule.

Was ist tooyoo? Warum sollten wir alle ein Konto auf dieser Plattform haben?

Mit der Plattform tooyoo kann man seinen letzten Willen verwalten und diesen im Todesfall unter optimalen Bedingungen mit seinen Angehörigen teilen. Unsere Lösung ist eine wertvolle Unterstützung für die trauernden Angehörigen, die dank einer interaktiven Checkliste einen schrittweisen und strukturierten Zugriff auf alle relevanten Daten sicherstellt. So werden die Daten zur richtigen Zeit an die richtige Person übermittelt.

Der Umgang mit einem Todesfall ist ein sehr schmerzhafter und komplexer Teil des Lebens. Wir nutzen unser technisches Know-how und unser Verständnis der digitalen Welt, um ein äusserst menschliches Produkt zu entwickeln. Unser Team legt auch grössten Wert auf die Qualität unserer Dienstleistungen. Wir versuchen so nah wie möglich an unseren Nutzer*innen zu bleiben.

Wonach hast du gesucht, als das Projekt vor drei Jahren entstanden ist? Welchen Ansatz hast du verfolgt?

Ich beginne bei jedem Projekt wieder bei null. Ich stelle immer gerne alles in Frage. Ich versuche zunächst, jeweils die für das Projekt erforderlichen Kompetenzen zu bündeln, wobei ich besonders grossen Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen lege.
Ich arbeite agil. Daher wollte ich mich mit Menschen umgeben, die meine Einstellung teilen. Das war sowohl bei der Zusammenstellung meines Teams bei tooyoo wie auch bei der Wahl des externen Partners wichtig.

Ich brauchte für die Entwicklung ein flexibles Partnerunternehmen, das rasch Mehrwert liefern kann. So konnte ich mich auf den geschäftlichen Teil des Projekts konzentrieren.
Für mich ist es auch wesentlich, einen kundenorientierten Ansatz zu haben. Die zukünftigen Kund*innen liefern eine Fülle an Informationen, die für die Entwicklung eines guten Produkts absolut unverzichtbar sind. Ich wollte sie also so stark wie möglich ins Projekt einbeziehen.

Und wenn du heute auf den zurückgelegten Weg schaust, was nimmst du aus diesem Abenteuer mit?

Ein gut funktionierendes Team. Wir haben uns für eine Zusammenarbeit mit Liip entschieden, weil wir uns ergänzen und aufeinander abgestimmt sind. Und das ist immer noch so! Das ist übrigens eine der Stärken von tooyoo. Zwischen unserem Team und dem Team von Liip verläuft alles reibungslos. Im Übrigen betrachten wir uns als ein gemeinsames Team – ein Dream-Team. Das Engagement und die Einbindung der Entwickler*innen sind sogar bis ins Produkt selbst spürbar.
Alles, was von den Liip-Entwickler*innen geliefert wird, funktioniert. Das hat meine Arbeitsweise verändert. Ich kann zuversichtlich sein. Ich weiss, dass wir am Ende jedes Sprints alles, was entwickelt wurde, in Produktion bringen können.
Dank dieser Arbeitsweise konnte tooyoo sehr rasch wachsen.

Unser Ansatz war auch sehr lean. Liip hat uns sehr gut darin begleitet, das Projekt zu unterteilen, iterativ und agil mit MVPs (Minimum Viable Product) zu arbeiten und unsere Kreativität gemeinsam zu entfalten.

Ich glaube, dass der Faktor Mensch in Sachen Unternehmertum und Innovation einer der entscheidendsten Aspekte ist.

Wie würdest du die Zusammenarbeit mit Liip in drei Worten beschreiben?

Agil, effizient und angenehm. (mit einem breiten Lächeln)

Wie siehst du die Zukunft von tooyoo?

Wir sind in einer entscheidenden Phase. Wir arbeiten an einer Zusammenarbeit mit mehreren sehr wichtigen Schweizer Partnern. Wenn wir das schaffen, können wir bei tooyoo im Bereich der Abwicklung von Todesfällen von einer ähnlichen Zukunft wie die Plattform twint träumen. Wir arbeiten hart und geben unser Bestes, um diese Herausforderung zu meistern!