Der Kanton Basel-Stadt setzt mit seiner Website einen neuen Standard im Feld der Websites von kantonalen Verwaltungen. Der Zugang zu Informationen ist nun nach Themen strukturiert, die Inhalte wurden departementsübergreifend erarbeitet und ein Chatbot liefert Antworten auf wichtige Fragen.

Die Nutzer*innen im Fokus

Mit der neuen Website wurde eine neue Struktur der Inhalte für die kantonale Website eingeführt. Jetzt ist die Website nicht mehr primär nach der internen Struktur der Verwaltung strukturiert, sondern nach Themen aus Sicht der Nutzer*innen. Ein Beispiel: beim Thema «Parkieren» gibt es Aspekte von 4 verschiedenen Departementen. Das kantonale Tiefbauamt ist für die Strassen und öffentlichen Parkplätze verantwortlich, die Polizei für die Gebühren und Bussen, das Amt für Mobilität für die Verkehrsstrategie insgesamt und schlussendlich ist die Stadtentwicklung involviert, wenn es darum geht, wie Basel-Stadt seinen Verkehr und seine Quartiere in den nächsten 20 Jahren organisiert.

Für die neue Website wurde aus diesem Grund eine Redaktion gebildet, die Inhalte übergreifend erstellt und aktualisiert. Diese Redaktion wurde aus Fachpersonen der unterschiedlichen Ämter und Dienststellen zusammengesetzt. Die Inhalte wurden nach einer klar definierten Content-Strategie erarbeitet. Expert*innen von Liip unterstützten die Redaktion in diesem Prozess und spiegelten die Perspektive der Nutzer*innen. Ausserdem wurde die Informationsarchitektur gemeinsam mit Fachpersonen erarbeitet und mit Nutzer*innen intensiv getestet.
Das visuelle Design der Website folgt dem Content-First-Ansatz konsequent. Die Inhaltselemente haben die Nützlichkeit der Inhalte im Fokus und sprechen eine konsistente Designsprache.

Alva Chatbot – neuer Zugang zu den Informationen der Website

Mit dem Chatbot «Alva» lanciert Basel-Stadt als erster Kanton der Schweiz einen KI-basierten Chatbot. Alva liefert Antworten, basierend auf den Informationen auf der kantonalen Website. Durch intensives Testen und Optimieren konnte die Qualität der Antworten systematisch verbessert werden. Dazu gehört auch, dass Nutzer*innen sich darauf verlassen können, dass die Antworten korrekt sind.

Performance und Technologie

Die neue Website von Basel-Stadt wurde auf einem modernen Technologie-Stack aufgebaut und setzt konsequent auf Open-Source-Komponenten. Als Basis kommt das CMS Drupal zum Einsatz. Das Frontend ist Headless und mit Nuxt und Vue gebaut. Die Suche wird durch Elasticsearch betrieben und liefert blitzschnelle Resultate. Die Frontend-Performance konnte durch gezieltes Caching optimiert werden.

Die Editor*innen im Fokus

Das Erlebnis für die Nutzer*innen hängt zum allergrössten Teil von den Inhalten der Website ab. Mit verschiedenen Massnahmen wurden die Editor*innen im Projekt bei der Erstellung der Inhalte unterstützt:

Content-Strategie und Guidelines

Die definierte Content-Strategie wurde in Schulungen vermittelt und in digitalen Guidelines erklärt. Diese Guidelines beinhalten zudem Informationen über die Benutzung des Systems und Tipps & Tricks, wie Inhalte fürs Web erstellt und optimiert werden können.

Um die Arbeit im Alltag zu erleichtern, wurde mit dem blökkli-Editor ein Tool geschaffen, das die Arbeit an den Seiten stark vereinfacht. blökkli ermöglicht es, Inhalte direkt in der Seite zu editieren und live auf dem eigenen Smartphone zu sehen, wie die Seite für Mobilgeräte aussieht. Zudem können Kommentare zu den erstellten Inhalten erfasst werden und Inhalte damit Schritt für Schritt verbessert werden.
blökkli steht als Open-Source-Projekt zur Verfügung und wird stetig weiter entwickelt.

Der Kanton im Fokus

Die Entwicklung der neuen Website wurde nach dem agilen Framework Scrum gestaltet. Das Team von Liip arbeitete eng mit dem Team von WebBS zusammen. In zweiwöchentlichen Sprints wurden Teile des Projekts umgesetzt und fortlaufend durch den Kanton getestet und abgenommen. Damit konnte eine hohe Qualität erreicht werden und bereits früh waren die Resultate der gemeinsamen Arbeit sichtbar.

Das Projekt hat aber noch eine andere Funktion im Kanton. Das erarbeitete Designsystem wird in Zukunft auch von anderen Dienst- und Fachstellen genutzt und steht sowohl als Designvorlage sowie als Codebasis zur Verfügung.