Im Oktober haben wir den Relaunch der Fahrrad-Flottenlösung für die Firmenkunden von Urban Connect (zu denen auch Google und Avaloq gehören) angestossen. Wir stellten dem Start-up unsere Services in den Bereichen User Experience, Design und Mobile Development zur Verfügung. Ziel war es, eine brandneue Mobile-App für iOS und Android sowie ein neues Backoffice und eine neue API einzuführen. Mit dieser neuen Lösung kann das Start-up seine Tätigkeiten auf Basis einer robusten und skalierbaren digitalen Plattform ausbauen.
Geschafft – das Go-live ging letzte Woche erfolgreich über die Bühne! Und während wir zur Feier dieses Meilensteins ein Mittagessen vorbereiteten, dachte ich, es könnte spannend sein, über die Herausforderungen zu berichten, die wir während dieses zielgerichteten Projekts gemeistert haben.
Bring die User dazu, die App so wenig wie möglich zu nutzen!
Das Besondere dieser Produktentwicklung war, dass uns schnell bewusst wurde, dass wir für einmal eine mobile App entwickeln, die so wenig wie möglich genutzt werden sollte. Was für ein Ziel in einer Welt, in der sich heute alles um Nutzerbindung und User Engagement dreht.
Beim «Urban Connect»-Service handelt es sich um eine Fahrradlösung mit einem Smart Lock, das mit deinem Smartphone geöffnet werden kann (via Bluetooth-Technologie). Die Nutzer*innen wollen damit — und mit Hilfe unserer Mobile-App-Software — ein Fahrrad buchen, um möglichst reibungslos von A nach B zu gelangen.
Zu dieser entscheidenden Erkenntnis kamen wir im Rahmen unserer UX-Workshops, die das Augenmerk immer zuerst auf die Nutzerprobleme richten. Das bedeutet konkret, dass wir die Google-Büros in Zürich aufgesucht haben, um zu analysieren und zu erfahren, wie echte Nutzer die Lösung anwenden und welche Probleme sie dabei haben. Da haben wir verstanden, dass die User die App so wenig wie möglich benutzen wollen, und zwar deshalb, weil sie sozusagen «automagisch» funktionieren soll, ohne dass sie ihr Smartphone aus der Tasche nehmen müssen.
Erst danach begannen wir mit Urban Connect und seinen Kund*innen, die ersten Wireframes zu entwerfen und Iterationen bei den Prototypen durchzuführen, um sicherzustellen, dass das, was wir entwerfen, auch die eigentlichen Probleme löst.
Und schlussendlich haben wir die Designebenen des User Interface entwickelt und angewendet.
Dazu meinte einer der Google-User:
“Wow, das ist wie ein Tesla!
Ich benutze den Schlüssel nie, aber ich habe ihn immer bei mir und es funktioniert einfach.”
Auch hier haben wir uns wieder zuerst mit den Problemen und nicht mit Designfragen befasst. Das mag einfach klingen, aber dieser Ansatz ist immer noch nicht so weit verbreitet, wie man denken könnte.
Smart Locks von Drittanbietern, schicke Android-Geräte und MVP
Die meisten Schwierigkeiten, die wir zu bewältigen hatten, traten in Zusammenhang mit der Bluetooth-Konnektivität zwischen den Smart Locks von Noke und den chinesischen Android-Geräten auf.
Die Probleme mit der Smart Lock-Lösung von Noke waren darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen nach wie vor in der Start-up-Phase ist und seine Produkte immer noch einigen Schwachstellen aufweisen, wie zum Beispiel veraltete Dokumentationen oder die Zuverlässigkeit der Hardware.
Wir entschlossen uns jedoch, nicht in Schuldzuweisungen gegenüber ihnen oder Urban Connect zu verfallen und sie stattdessen direkt zu kontaktieren, um ein Problem nach dem anderen zu lösen. Man muss sagen, dass die verantwortlichen Personen wirklich entgegenkommend und hilfsbereit waren, sodass die grössten Hindernisse jeweils innerhalb weniger Tage beseitigt werden konnten.
Aber das ist etwas, das man bei der Planung und der Schätzung des Investitionsspielraums berücksichtigen muss – was wir glücklicherweise auch gemacht haben!
_Testing Session unserer Urban Connect Mobile App._Was die schicken Android-Smartphones angeht, so hört man überall dasselbe: Die Fragmentierung der Android-Geräte ist eine Katastrophe. Wir sind darauf vorbereitet, solche Probleme zu lösen, und haben zahlreiche verschiedene Android-Geräte gekauft, um eine gute Abdeckung sicherzustellen.
Trotzdem gibt es immer Ausnahmefälle, wie zum Beispiel ein raffiniertes chinesisches Telefon mit einem speziellen Android-ROM – das offensichtlich nicht mehr verkauft wird, um das Ganze zu vereinfachen.
Wir haben dieses Problem mithilfe eines einfachen Tools gelöst: Kommunikation. Wir haben keine Schuldzuweisungen gemacht und uns stattdessen mit dem End-User in Verbindung gesetzt, um herauszufinden, welches Problem es auf seinem Gerät gab, um so die Problematik besser verstehen zu können.
Die Kommunikation ist eine gute Verbündete und ihre Wirkung ist immer dann am grössten, wenn sie in einem Projekt so früh wie möglich zum Einsatz kommt.
Da wir bei der Entwicklung unserer Produkte jeweils den «Minimal Viable Product»-Ansatz anwenden, konnten wir uns vom ersten Tag an auf die kritischen Punkte konzentrieren und so die entsprechenden Lösungen finden – anstatt das gesamte Produkt zu entwickeln und dann beim Go-live vor unlösbaren Problemen zu stehen.
Eine vertrauensvolle Partnerschaft als Schlüssel zum Erfolg$
Bei dieser Projekteinführung waren nebst der Bewältigung der üblichen UX- und technischen Herausforderungen, die es in jedem Projekt gibt, alle Beteiligten sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen uns und Urban Connect ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.
Wir standen vor vielen Herausforderungen – von unerwarteten Zwischenfällen bis hin zu Schweissausbrüchen bei der Fristenplanung (doch wir haben es immer rechtzeitig geschafft). Und jedes Mal haben uns Judith und ihr Team vertraut, so wie wir ihnen von Anfang an vertraut haben. Ohne dieses Vertrauen hätten wir im Laufe des Projekts viele Fehlschläge erleiden können, aber wir haben uns beidseitig dazu entschlossen, unser lösungsorientiertes Mindset aufrechtzuerhalten und uns auf unser Ziel zu konzentrieren – die Produkteinführung. Es hat sich einmal mehr bewährt.
On top of the usual UX and technical challenges that we face in every project, one key to the success of this product launch was the people involved. And the trustful collaboration between Urban Connect and us.
We faced many different challenges, from unexpected events, to sweats about planning deadlines (we made it on time, be reassured). And every single time, Judith and her team trusted us, as we did all along the way. Without this trust, we could have failed at many points during the project, but we both chose to remain in a solution-oriented mindset, and focus on the product launch goal. It proved to work, once again.
Wie geht es bei Urban Connect weiter?
Nachdem wir das Go-live nun erfolgreich durchgeführt haben, werden wir den Projektabschluss erst einmal gebührend feiern – bei einem gemütlichen Mittagessen in Zürich. Es war intensiv, aber wir leben bei der Arbeit an solch zielgerichteten Produkten, die dazu beitragen, Städte durch weniger Umweltverschmutzung und mehr Bewegung für die User zu gesünderen Orten zu machen, erst richtig auf.
Auch in Zukunft werden wir an zahlreichen Features arbeiten, darunter auch an innovativen Funktionen wie der Integration von IoT-Modulen in die Plattform. Solche coolen Neuheiten werden wir auf jeden Fall mit euch teilen.
Falls ihr mehr über den E-Bike-Flottenservice von Urban Connect wissen möchtet, könnt ihr euch jederzeit an Judith wenden. Sie kann euch weitere Infos und ein Demo eurer Wahl bereitstellen.