Bei Liip setzten wir uns aktiv mit den Chancen und Herausforderungen KI-basierter Anwendungen auseinander. Wir tun dies intern (lies mehr dazu in diesem Blogpost), vor allem aber in Projekten und Labs mit unseren Kunden und Partnern. Die Offenheit, neue Technologien anzunehmen und zu erkunden, dabei aber nach tatsächlichem Mehrwert zu suchen, ist uns wichtig.
Diese Werte mit anderen zu teilen, war die Motivation für das Training “KI in Redaktionen”.
Darum haben wir im Frühjahr ein zweiteiliges Training „KI in Redaktionen“ für Externe angeboten. Dabei haben wir Redaktionen breit gedacht: Wir haben uns sowohl an kleine und mittelgrosse journalistische Redaktionen gewandt als auch an Teams aus der Organisationskommunikation. Eine diverse Gruppe, damit die Teilnehmenden nicht nur von uns, sondern auch voneinander lernen können.
Der Pilot: 2 Vormittage
Die erste Durchführung des Trainings hat im Frühjahr stattgefunden. Wir haben uns für folgendes Set-up entschieden:
- 2 Vormittage à 3.5h vor Ort (Liip Office Zürich).
- In einem Abstand von 3 Wochen, damit das Gelernte sinken kann und Fragen aufkommen.
- Ergänzt durch Tipps und Aufgaben zum Selbststudium.
Wir mussten feststellen, dass 3,5 Stunden gemeinsame Präsenzzeit pro Termin wenig sind – gleichzeitig wollten wir die Präsenzzeit schlank und die Kosten für das Training niedrig halten. Rückblickend hätten wir gerne noch mehr Zeit für das gemeinsame Arbeiten an Themen gehabt, deshalb werden wir diesen Aspekt überdenken.
Das Themenspektrum: breit
Da wir für das Training keine Vorkenntnisse voraussetzten, wollten wir eine fundierte Einführung und einen Überblick anbieten. Wir haben Inputs unterschiedlicher Liiper mit angewandten Übungen und Gruppenarbeiten kombiniert. Folgende Themen haben wir behandelt:
- Hintergründe und Entwicklung Künstlicher Intelligenz, technischer Kontext
- Unterschiedliche Darstellungsformen, diversen Content selbst generieren
- Fokus KI und Textverarbeitung, ChatGPT-Anwendungen
- Aufbau von Prompts
- Ethische Aspekte und redaktionelle Guidelines
- Die rechtliche Situation im Umgang mit KI
Über die Gruppenarbeiten haben wir folgende Schwerpunkte vertieft:
- Potenziale im redaktionellen Arbeitsprozess: In einem ersten Schritt sind wir den redaktionellen Arbeitsprozess durchgegangen und haben offen diskutiert, wo KI-basierte Anwendungen Potenziale bieten. In einem zweiten Schritt haben wir diese Punkte kritisch reflektiert: Wo stehen Nutzen und Aufwand in einem sinnvollen Verhältnis? Was können wir an das System abtreten, wollen wir aus arbeitsethischen Gründen aber vielleicht nicht?
- Mein Team wird KI-fit! KI verändert unseren Alltag ähnlich wie einst die Digitalisierung. Wir müssen uns den Herausforderungen stellen und wollen die Potenziale für die Redaktion nutzen. Wie machen wir unser Team fit für den Umgang mit KI? Wie können wir unsere Kolleg:innen für die Risiken und Chancen von KI sensibilisieren? Wo brauchen wir Angebote und Richtlinien? Gemeinsam haben wir Ideen ausgetauscht und Herausforderungen besprochen.
- Das KI-Tool meiner Träume: Künstliche Intelligenz revolutioniert die redaktionelle Arbeit und bietet grosse Potenziale, wenn die Werkzeuge uns nicht im Weg stehen. Wie finden wir das ideale Tool, das unsere Kreativität fördert und nicht hemmt? Welche Funktionen sollte ein KI-Tool haben, um unser Redaktionsteam zu unterstützen und welche spezifischen Anforderungen haben unsere Mitarbeitenden? Eine Kleingruppe hat eine erste Skizze für ein Redaktionstool entwickelt.
Ressourcen und Tipps teilen
Ein zentraler Aspekt des Trainings war, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und voneinander zu lernen. Dazu gehört auch, dass wir hilfreiche Ressourcen miteinander geteilt haben.
Hier sind 2 Ressourcen, mit denen wir gearbeitet haben:
- Konrad Weber hat einige Beispiele interner Guidelines im Umgang mit KI aus dem Journalismus zusammengestellt
- Hier gibt es zwei Zusammenstellungen von KI-basierten Tools für Journalist:innen: eine vom Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW und eine weitere von der Society of Professional Journalists
Ausblick
Zum Abschluss haben alle Teilnehmenden versucht, für sich einen realistischen nächsten Schritt zu definieren, um an dem Thema dranzubleiben. Auch in der Gruppe haben wir uns entschieden, in Kontakt zu bleiben, um uns weiter auszutauschen.
Als Liip haben wir uns über das positive Feedback der Teilnehmenden gefreut. Wir erwägen, das Training in einigen Monaten in weiterentwickelter Form wieder anzubieten. Wer sich dafür interessiert, darf sich bei Stephanie Grubenmann oder Stefan Huber melden.
Bei Liip beschäftigen wir uns mit den Potenzialen KI-basierter Tools über redaktionelle Prozesse hinaus. Am liebsten tun wir diesen – gemäss einem unserer Leitwerte “Practice over Theory“ – mit unseren Kunden. In unserem Blog gibt es hier – lex4youGPT – eine Beschreibung einer solchen Umsetzung. Oder hier beschreiben wir, wie wir in dieser Arbeit vorgehen: KI @Liip: vom ersten Versuch bis zum Kundenprojekt